Die Preview Berlin ist wirklich eine "Emerging Art Fair", wie sie sich selbst nennt. Der Umzug von der verschachtelten Backfabrik am Prenzlauer Berg in einen geräumigen Hangar im Tempelhofer Flughafengebäude ist trotz weniger zentraler Lage in jeder Hinsicht ein Schritt voran. Deutlich mehr Besucher, auch aus dem Ausland, konnte man begrüßen, darunter auch immer mehr wichtige Sammler und Kuratoren.
Die Ausstellerliste ist mit 57 Galerien immer noch angenehm überschaubar, über ein Drittel kommen aus dem Ausland, so aus den USA etwa Chung King Projects (Los Angeles) oder Prischka C. Juda (New York). Birgit Ostermeier aus Berlin, deren Galerie bisher "Diskus" hieß, liefert mit den Collagen und Installationen des Indonesiers Yudi Noor die interessante Einzelschau eines noch zu entdeckenden Künstlers. Die geschlossenste Programmpräsentation agegen findet sich bei der auf bildmäßig-phantasievolle Zeichnung spezialisierten "Römerapotheke" aus Zürichs neuem, unabhängigem Galerienquartier. Das Spannungsfeld zwischen Narration und konzeptuellem Denken ist beim büro für kunst (Dresden) oder bei Marion Scharmann (Köln) gut beschrieben. Insgesamt aber gibt es zuwenig Experimentelles und reichlich viel belanglosen, mal dekorativen, mal abstrakten oder neo-poppigen Wandschmuck. Unter den Berliner Messen behauptet die Preview gleichwohl deutlich Platz 2. Sie ist deutlich professioneller, aber auch konventioneller als der Kunstsalon und erinnert so ein wenig an die Baseler Volta Show, die ebenso wenig eine wirkliche Konkurrenz zur Art Basel ist wie die Preview zum Art Forum Berlin. Doch wenn die Preview ihr inhaltliches Profil noch schärft, macht die Messe wie bisher weiter Karriere. Dann wird sich der deutlich erkennbare Weg nach oben weiter fortsetzen. LS
Sonntag, 30. September 2007
Satellitenmesse Preview: Mit Beharrlichkeit vorwärts
von Ludwig Seyfarth um 15:33
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