„Flux is not dead, it just smells funny“ war der Titel des ersten ART FORUM BERLIN TALK, untertitelt mit der etwas akademischeren Frage nach „Fluxus-Strategien in der aktuellen Kunst?“. So richtig klar wurde bei der ersten Gesprächsrunde im Rahmenprogramm der Messe trotzdem nicht, was eigentlich der Aufhänger war. Fluxus, das war eine in den 50ern und 60er Jahren eine Parodie in alle Richtungen. Die Grenzen zwischen den Genres, zwischen Kunst und Leben sollten eingerissen werden. Man dachte an DADA und lebte es aus. Hatte man also gedacht, in Zeiten, in denen der Markt als die einzig verbleibende Größe erscheint, habe man Fluxus nötiger denn je? Leider vermochte sich die Staubigkeit der Veranstaltung ncht gegen die Frische der Farben auf den gerade verkauften Bildern in den Messehallen durchzusetzen – was sicher auch damit zu tun hat, dass man die Talks in die hinterste Ecke der Messe und dort hinter eine Wand gesperrt hat. Zunächst gab es eine Präsentation von Nomeda und Gediminas Urbonas. Sie protestieren in Vilnius gegen die zunehmende Kommerzialisierung und Privatisierung des öffentlichen Raumes. Dabei sehen sie sich mit der Ironie der Geschichte konfrontiert, wenn das Guggenheim Museum für eine geplante Dependance eine Ausstellung zur Historie des Fluxus vorbereitet. Doch ist dem Sprechen über Fluxus in einem Vortrag immer auch eine unfreiwillige Komik eigen. Die australische Künstlergruppe Slave Pianos wollte dem Rechnung tragen und stellte obskure Verbindungen zwischen dem ersten postsowjetischen Präsidenten Vytautas Landsbergis und dem Fluxuskünstler George Macunias her, es wurde Monteverdi gesungen und man trug orange Overalls. Dann kam Lukas Skapski an der Reihe, einer der Gründer der polnischen Künstlergruppe Azorro Super group. Ob die Gruppe sich als Fluxuskünstler sehe, konnte und wollte er nicht sagen. Bis irgendwann die Bemerkung fiel: „What are we doing here? I think it is a mistake.“ Eine Monteverdi-Zugabe gab es dennoch. (Art Forum Berlin Talk - „Flux is not dead, it just smells funny“ : Fluxus-Strategien in der aktuellen Kunst? - 29. September 2007, 15 Uhr) AS
Samstag, 29. September 2007
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